Die Nutzung von Handys zu ungünstigen Gelegenheiten, wie beispielsweise hinterm Steuer eines Autos oder auch als Fußgänger im Straßenverkehr birgt bekanntlich ein stark erhöhtes Unfallrisiko. Auch auf direktem Wege führt das Handy häufig Unfälle beziehungsweise Verletzungen herbei, insbesondere bei kindlichen und jugendlichen Handynutzern. Bei den Erwachsenen dominieren eher die indirekten Handy-basierten Verletzungen, die meistens durch die damit verbundene Ablenkung hervorgerufen werden.
Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler aus den USA ausgewertet, wie oft eine Handynutzung zu Kopf- beziehungsweise Halsverletzungen führt. Sie werteten entsprechende Daten, die von den Notaufnahmen in 100 Kliniken gesammelt wurden, aus. Alle Verletzungen, die durch die Handynutzung verursacht wurden, flossen demnach in die Studie ein.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist es, dass sich die Anzahl der auf diese Weise herbeigeführten direkten und indirekten Verletzungen in den letzten 10 Jahren bis 2017 um das Sechsfache erhöht hat. Es zeigte sich, dass die meisten Handy-basierten Verletzungen in der Altersgruppe der 13- bis 29-Jährigen auftrat und die 50- bis 64-Jährigen am wenigsten betroffen waren.
Bei den weiblichen Handynutzern scheint es etwas häufiger zu Unfällen zu kommen als bei den männlichen.
Während über 60 % der Unfälle im Haus stattfanden, traten sie entgegen aller Erwartungen nur zu 26 % im Straßenverkehr auf.
Im Bereich Schulter, Hals und Kopf waren vor allem Platz- oder Schürfwunden sowie Prellungen von Bedeutung. Da sich die Anzahl der Verletzungen seit 2010 stark erhöht hat, insbesondere in der jüngeren Generation, wird nun seitens vieler HNO-Ärzte eine bessere Risikoaufklärung gefordert. Außerdem sollte die Nutzung des Handys zeitgleich zu anderen Aktivitäten unbedingt vermieden werden.
Povolptzkiy, R. et al.
Head and Neck Injuries Associated With Cell Phone Use
Views
12/2019